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Category: Story

Daktari Marias Eckpfeiler ist nicht mehr

Ing. Ludwig Mülleder verstarb völlig unerwartet im 68. Lebensjahr

 

Am 4. Mai 2021 erreichte die Sterntaler Familie die traurige Nachricht, dass Ing. Ludwig Mülleder, ein Eckpfeiler von Daktari Maria und unseres Afrika-Teams völlig unerwartet in seinem Heimatort Bad Leonfelden in Oberösterreich im 68. Lebensjahr verstorben ist. Mit Ludwig verlieren wir einen Freund und Mitkämpfer für unsere Arbeit in Afrika.

Ludwig war in seinem Berufsleben viele Jahrzehnte in verschiedenen Unternehmen im Bereich Elektrotechnik und Maschinenbau erfolgreich tätig. Im Jahr 1996 gründete er seine eigene Firma im Bereich Elektrotechnik und Photovoltaikanlagen. Seit dem Jahr 2000 reiste Ludwig mindes-tens 1 x im Jahr, oft aber mehrmals, nach Afrika. Dort reparierte er in verschiedenen Busch-Spitälern und Missionsstationen medizinische Geräte und baute funktionierende Strom- und Warmwasserversorgungen auf.

Bei seinem ersten Einsatz in Wasso/Tansania war Ludwig Mülleder von der Herzlichkeit, mit der er von den Menschen aufgenommen wurde, überwältigt. Aus diesen Begegnungen entstanden immer wieder Freundschaften, die bis heute andauerten. Mit allen leitenden Ärzten, welche aus den verschiedensten Ländern kamen, gab es tiefe Beziehungen, welche für ihn eine fachliche und persönliche Bereicherung waren. Durch die vielen Begegnungen, auch mit leitenden Funktionären im Gesundheitswesen und der Katholischen Kirche in Afrika, ist ein großer Erfahrungsschatz im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit gewachsen.

Dabei lernte er auch die aus dem Zillertal stammende Ärztin Dr. Maria Schiestl kennen. Es war Heini Staudinger, ein Freund von Ludwig, der ihn zu Maria nach Entasekera in Kenia schickte, um ihr zu helfen, da bei ihrer Krankenstation nur mehr eine Glühbirne brannte. Ab diesem Zeitpunkt hat Ludwig viel Zeit in Entasekera verbracht und viele anstehende technische Aufgaben umgesetzt. Vor allem ist er aber Maria immer wieder fest zur Seite gestanden. Ohne zu zögern kümmerte sich Ludwig nach ihrem plötzlichen Tod im Mai 2017 um die organisatorische Leitung des Krankenhauses und des Bildungszentrums in Entasekera. Er verhinderte damit große Probleme für dieses von Dr. Maria Schiestl mit aufgebautem Projekts. Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums vom Lions Club International wurde Dr. Maria Schiestl posthum ein Jahresbudget für ihr Projekt zugesagt. Ludwig übernahm im Juni 2017 bei der Jubiläumsfeier anstelle von Maria diese großzügige Spende und begann sofort mit der Verwaltung und dem entsprechenden Einsatz, von diesem in dieser Situation so notwendigen Geld.

Für Ludwig war es immer wichtig, eine auf Dauer angelegte Beziehung aufzubauen. Er war der tiefen Überzeugung, dass solch tiefe Beziehungen dann auch schwierige Phasen, welche jedes Krankenhaus und Projekt einmal durchmacht, überstehen. Dies sowohl bei uns in Europa, als auch in Afrika. Mit vielen Vorträgen informierte Ludwig die Bevölkerung über die Situation in Ostafrika und konnte so viele Unterstützer für unser gemeinsames Projekt motivieren. Für sein Engagement in Afrika erhielt Ludwig im Mai 2017 den Solidaritätspreis der Kirchenzeitung.

Neben seiner lieben Gattin mit seiner Familie ( Ludwig hatte 6 Pflegekinder) und seinem großen Freundeskreis in ganz Europa und Afrika verliert mit ihm auch die Sterntaler-Familie einen wunderbaren Menschen. M.K.