Loading Content..

Category: Story

News from Loita – Teil 2 Wieder zurück in meiner zweiten Heimat

Vom 29. Jänner bis zum 1. Feber war auch ein HORIZONT3000 Team aus Kampala auf Projektbesuch, übrigens der erste offizielle Besuch, seit dem das Health Centre seit Anfang 2007 alleinig der Bevölkerungsvertretung untersteht.
Die „Horizontler“ waren begeistert und sichtlich stolz auf unsere Errungenschaften, und so hoffen wir doch, dass auch ein positives Signal nach Wien gehen wird.

Am Samstag, den 30. Jänner kam der Landwirtschaftsminister und ein großes Gefolge auf Besuch ins Health Centre bevor sie zu einer „Wahlwerbe Campagne“ in die Manyatta fuhren. Und wie üblich, Politiker kommen mit großen Versprechungen für bessere Straßen, ein Mobilnetz und natürlich auch für einen großen Patzen Geld für das Health Centre, damit wir unsere Gebäude fertigstellen können. Nichts von dem wird wahrscheinlich eingehalten werden, doch wir werden die Herren immer wieder an ihre Versprechen erinnern. Die ganze Show samt Versprechungen wurde dann auch im kenyanischen Fernsehen ausgestrahlt.

Der Höhepunkt der Politikerbesuche in der Manyatta fand dann am Freitag, den 5. Feber statt. Der Prime Minister des Landes mit 8 Ministern und Parlamentariern, unter ihnen auch der Gesundheitsminister, kamen vor dem Manyattabesuch unter größten Sicherheitsvorkehrungen auch ins Health Centre. Ich wurde vom persönlichen Sekretär des Prime Ministers genau über die Route durch das Health Centre „gedrillt“, angefangen vom Empfang, zum Unterzeichen des Besucherbuches, dem Begehen des unfertigen Operationstraktes und der Krankenzimmer, bis zur Zahnklinik. Gelandet sind die Herren mit drei Hubschraubern, die begleitende Flotte war mit dem Auto gekommen.

Ein aufwendiges Spektakel! Der Besuch war kurz und herzlich, der Prime Minister sichtlich erfreut, dass er mit mir ein paar Worte Deutsch wechseln konnte, die er auf einem Staatsbesuch in Wien gelernt hatte. Natürlich gab es auch die Versprechungen, besonders vom Gesundheitsminister. Anschließend in der Manyatta wurden viele Reden geschwungen, alles getreulich gefilmt und am Abend im kenyanischen Fernsehen ausgestrahlt, wo man mich gezeigt hat, wie ich den hohen Besuch von unseren Freuden und Problemen erzählend herumführe, bis zum Höhepunkt der Führung, der Zahnklinik. Hoffen wir, dass unser Follow-up dann auch von Erfolg gekrönt sein wird.

In jedem Fall war das Ganze ein großartiger Wahlwerbe-Erfolg mit herrlicher Kulisse in der Manyatta: Soviele begeisterte Maasai in farbenprächtigem Outfit, singende Frauen, Jubel und Klatschen, der rote Teppich unter einem strahlend weißen Zelt, Hubschraubergetöse, eine riesige Autokarawane, strahlender Himmel mit fernen Gewitterwolken und Donnerrollen! Und am Abend hat es geregnet, als ob alle Himmelsschleusen geöffnet worden wären. Regen ist Segen, so heißt es, und so hoffen wir, dass dieser Besuch doch schließlich zum Segen wird.

Der Prime Minister ist mit dem Hubschrauber nach Nairobi zurückgekehrt, doch sein persönlicher Sekretär, die Polizeiflotte und einige der Minister waren mit dem Auto gekommen und haben dann die Nacht im Schlamm steckend verbracht, ohne Mobilnetz und Verständigungsmöglichkeit, sowie unsereiner auch, wenn der Regen die schwarze Lehmschicht auf den Straßen zur Schmierseife macht.

Nun ist wieder Ruhe eingekehrt. Alles geht seinen gewohnten Lauf. Ganz herzliche Grüße an euch alle und ein tausendfaches „Vergelt‘s Gott“ für alles.

In herzlicher Verbundenheit,
eure Daktari Maria mit Team