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Category: Story

Sechs Zillertaler in Afrika

Auf den Spuren von Dr. Maria Schiestl in Entersekera

Ende November war‘s soweit! Eine kleine, illustre Runde mit Bgm. Fritz Steiner, Hermann Grubauer (Hotel Tuxertal), Alfred Müller (ehem. Dir der Toursimusfachschulen) und Othmar Berger aus Fügen sowie den beiden Afrikaprofis Michael Knauer und Thomas Hundsbichler startete „ihren“ Afrikatraum in München und machten sich auf den Weg, um das Land kennen zu lernen, welches ihnen durch die Aktion „Sterntaler“ und den vielen bildhaften Schilderungen und berührenden Erzählungen von Maria so nahe gebracht wurde.

Leider wurde Daktari Maria, wie sie von den Massai liebevoll genannt wurde, plötzlich und unerwartet im Mai 2017 in ein besseres Jenseits abberufen.
Über Amsterdam ging es nach Nairobi, von dort aus mit einer kleinen Maschine direkt in das Herz der Massai Mara, nach Keekorok. Dort erwartete uns bereits Jamal, der Fahrer unseres Safarijeeps. Mit ihm hatten wir während der gesamten Reise einige schwierige Situationen zu meistern, die man sich als Europäer gar nicht vorstellen kann.
Nach einem zweitägigen Aufenthalt im Mara Ashuil Camp und aufregenden Safarifahrten machten wir uns auf den Weg nach Entasekera. Während dieser Fahrt drehte sich unser Gespräch immer wieder um Maria, da wir nun erst richtig verstanden, was sie meinte, wenn sie von schwierigen Wegstrecken zu ihrem Wohnort erzählte. Als Straße konnte man das wirklich nicht mehr bezeichnen, vielleicht als Karrenweg mit 5o cm hohen Spurrinnen und in der Regenzeit nicht befahrbar. Wir blieben auch einige Male stecken, aber Jamal fand immer eine Lösung.
Endlich in Entasekera eingetroffen, wurden wir sehr herzlich von Dr. Isaiah und seinem Team begrüßt. Die Unterbringung erfolgte im Haus von Daktari Maria und im daneben liegenden Gästehaus. Wir wurden von Emotionen übermannt, denn alles hier atmete noch den Geist von Maria. An ihrem Herd zu kochen (Danke Tom!), an ihrem Küchentisch zu essen, an den Wänden Maria’s Erinnerungsstücke, das war schon sehr berührend.
Am Nachmittag besuchten wir die unmittelbar vor dem Krankenhaus von Ludwig Mülleder angelegte Gedenkstätte für Maria. Auf dem Gedenkstein steht zu lesen: „Remembering a dear mother to the loita people“. Bgm. Fritz Steiner aus Ramsau verstreute rund um die Gedenkstätte „Heimaterde“ vom Ramsauer Friedhof. Jeder von uns war wohl tief in Gedanken versunken an die vielen schönen Treffen und Gespräche, die wir mit Maria in der Heimat haben durften.
Interessant begann der folgende Tag mit der Teilnahme an der morgendlichen Teambesprechung, geleitet von Dr. Isaiah und Herrn Dan, dem Leiter des Education Centers.
Im Zuge dieser Besprechung wurde die engagierte, ausgezeichnete und mütterliche Arbeit von Daktari Maria hervorgehoben und immer wieder betont, dass Maria einfach überall fehlt.
Das gesamte Team ist bemüht weiterhin im Geiste von Maria zu arbeiten und bedankt sich für die stete finanzielle Hilfe durch die „Aktion Sterntaler“. Alle sind sich dessen bewusst, dass ohne diese Geldmittel viele Projekte und ein geordneter Betrieb des Krankenhauses niemals möglich gewesen wären.
Beim Rundgang durch alle Abteilungen des Krankenhauses und des Education Centers konnten wir feststellen, dass auch nach dem Tod von Daktari Maria, das gesamte Health Center eine sehr positive Entwicklung genommen hat.
Ein Herzensanliegen von Maria, die Women Empowerment Workshops, werden nach wie vor durchgeführt. Bei denen erhalten die Massai Frauen Aufklärung über Frauen- und Kinderrechte, sowie über Gesundheitsthemen wie Aids/HIV, Tuberkulose, Hygiene und kulturelle Praktiken, wie die Genitalverstümmelung. Michael Knauer und Thomas Hundsbichler haben das gesamte Team aufgefordert auch weiterhin im Sinne von Maria weiter zu arbeiten.
Danach stand der Besuch des Marktes in Entasekera, der Besuch eines Massai-Bauernhofes, sowie eine Wanderung in das Loita-Hochland zu einem Lieblingsplatz von Maria, auf dem Programm. Wir erlebten einen wunderschönen Sonnenuntergang, in Gedanken waren wir alle eng mit Maria verbunden.
Nach einer sehr herzlichen Verabschiedung ging es dann am nächs-ten Tag weiter nach Naruk, der Hauptstadt der Massai. Diese Stadt ist geprägt von Armut, Schmutz und Dreck, dazwischen herrschte rege Geschäftstätigkeit.
Die Weiterfahrt nach Kericho, durch eine wunderschöne beeindruckende Landschaft mit vielen Teeplantagen entschädigte uns für den Vortag. Das Maili Saba Camp mit herrlicher Aussicht, am Rande eines erloschenen Vulkans, war unser letztes Nachtquartier bevor es dann von Nairobi via Amsterdam nach München und weiter ins verschneite Zillertal ging.

Spendenkonto
„Zillertal Sterntaler“:
Raiffeisenbank Hippach
IBAN: AT26 3624 1000 0005 3876
BIC: RZTIAT22241

Solche oder ähnliche „Sterntaler-Reisen“ werden immer von jedem Teilnehmer selbst finanziert, damit auch in Zukunft jeder gespendete Euro 1:1 für Marias Lebenswerk verwendet wird.

Auf den Spuren von Dr. Maria Schiestl in entersekera

Bei den Massai hat jeder Mann einen „Stecken“ aus Holz. Gleich am ersten Tag in Entasekera bekam Hermann Grubauer so einen Stecken geschenkt. Für Hermann war sofort klar, der kommt mit nach Hause. Also wurde der Stecken am Flughafen in Nairobi als Sperrgepäck aufgegeben. In München wurde uns mitgeteilt, dass ein Gepäckstück fehlt – es war Hermanns Massai-Stecken. Aber keine Bange -5 Tage später wurde dieser extra per Kurier von München zugestellt, versehen mit jeder Menge Gepäck-schleifen und Aufklebern. Fazit: So einen „besonderen Holzstecken“ der beinahe durch die halbe Welt gereist ist, kann nicht jeder sein Eigen nennen 🙂

Dr. Marias Lebenswerk!

Maria Schiestl hat während ihrer 12-jährigen Tätigkeit in Entasekera mit ganz viel Herzblut ein Krankenhaus und ein Schulungszentrum unter unwahrscheinlich schwierigen Bedingungen nahezu aus dem „Nichts“ aufgebaut. Wir konnten uns davon überzeugen, dass dank der motivierten Mitarbeiter dort weiterhin sehr gut und im Sinne von Maria gearbeitet wird. Alle gestarteten Projekte haben eine große Nachhaltigkeit und so soll das Lebenswerk von Maria mit Hilfe der „Aktion Sterntaler“, dem Land Tirol und diverser Spendenorganisationen weitergeführt werden