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Category: Spenden

Ein Löwenrudel mit Herz und sozialem Engagement – TT nummer 146 | Sonntag, 28. Mai 2017

Vor hundert Jahren wurde in Chicago die weltweite Lions-Bewegung gegründet. In Tirol gibt es 26 Lions Clubs und zwei Leo Clubs mit insgesamt 780 Mitgliedern.

Bei Benefizveranstaltungen (links: Auftritt von Hannah beim Sommernachtsfest des LC Victoria Innsbruck), Trödelmärkten (rechts) und ähnlichen Veranstaltungen sowie bei der Organisation von Konzerten und Theateraufführungen wird unter anderem das Geld für die Hilfsaktionen der Lions Clubs aufgebracht.

Innsbruck – 70.000 Euro Unterstützung für die Opfer der Murenabgänge im Sellraintal und im Paznaun; 100.000 Euro für die Beseitigung von Hochwasserschäden im Raum Kössen – nur zwei Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit, bei der eine Organisation mit den genannten Summen half, die heuer 100 Jahre alt wird. Die Rede ist von der weltweit tätigen Lions- Bewegung. Gegründet 1917 durch Melvin Jones (1879–1961) in Chicago, erreichte der Lions-Gedanke 1952 auch Österreich (erster Club war der LC Graz). Bereits im Jahr 1956 folgten mit dem Lions Club Innsbruck und dem Lions Club Kitzbühel die ersten Clubs in Tirol. Jetzt, 100 Jahre nach der Gründung, gibt es rund 47.000 Lions Clubs mit 1,4 Mio. Mitgliedern in mehr als 200 Staaten.

In Österreich haben sich dem lionistische n Leitspruch „we serve“ (wir dienen) 263 Clubs mit 8630 Mitgliedern verschrieben, zusätzlich gibt es 23 Leo Clubs mit 350 Mitgliedern. In Tirol gibt es 26 Clubs (dazu zwei Leo Clubs) mit 780 Mitgliedern. Wobei anzumerken ist, dass vor rund 25 Jahren mit dem Lions Club Victoria-Innsbruck der erste Damen- Lions-Club Österreichs gegründet wurde. „Die Tiroler Lions leisten jährlich mehr als 15.000 unbezahlte Arbeitsstunden und bringen mehr als eine halbe Million Euro für diverse Aktionen bzw. Hilfsprojekte auf“, bilanziert Tirols oberster „Löwe“, Gerald Bleckenwegner. „70 Prozent dieser Mittel werden regional eingesetzt, 20 Prozent national, zehn Prozent international“, ergänzt der Zillertaler Augenarzt.

Maria Schiestl wurde 2012 vom LC Schwaz mit dem Silberlöwen geehrt. Foto: Kastner

Und wer/was wird unterstützt? Districtgovernor Bleckenwegner: „Der Fokus liegt auf der raschen, unbürokratischen Unterstützung von Einzelpersonen oder Familien, die durch Schicksalsschläge unverschuldet in Not geraten sind oder/und durch den Raster für öffentliche Unterstützungen fallen. Daneben unterstützen Lions unterfinanzierte lokale Einrichtungen oder ermöglichen es Betreuungseinrichtungen, die angebotenen Leistungen zu erweitern.“ Aufgebracht werden die Geldmittel durch verschiedene Aktionen bzw. Veranstaltungen. Der Bogen spannt sich vom Verkauf von Weihnachtskarten über die Organisation von Flohmärkten bis zur Veranstaltung von Benefizkonzerten, Vorträgen und Theaterabenden. Als weltumspannende Aktion ist das Sight-First- Programm zu nennen. Das Ziel ist die Vermeidung bzw. Bekämpfung von zur Blindheit führenden Augenerkrankungen in den Entwicklungsländern. Dies passiert durch Ausbildung von Augenärzten, durch den Bau von Augenkliniken in Afrika und durch die Finanzierung von Augenmedikamenten. Nicht zuletzt wegen dieser Aktivitäten ist Lions International die einzige Non-Profit-Organisation weltweit, die beratende Funktion bei den Vereinten Nationen hat und fast jährlich als möglicher Kandidat für den Friedensnobelpreis genannt wird.
Zum 100-Jahr-Jubiläum haben sich die 26 Tiroler Lions Clubs zu einer besonderen Aktion zusammengeschlossen: Es wird das Krankenhaus der Tiroler Ärztin Maria Schiestl in Entasekera in Kenia mit 50.000 Euro unterstützt. Die Zillertalerin, die schon mehrmals in den Genuss von Lions- Geldern gekommen ist, hätte den Spendenscheck beim Jubiläumsfestakt am 10. Juni im Mutterer Hof persönlich übernehmen sollen. Die engagierte Ärztin ist bekanntlich überraschend am 21. Mai in Nairobi verstorben. In ihrem Sinn wird das Geld aber ihrem Lebenswerk in Afrika gewidmet, um den Fortbestand der Krankenstation zu sichern.