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Category: Story

Weihnachtspost aus Kenia

Rückblick von „Daktari Maria“
Bei einem Massai-Fest 2012

Das Quellenhaus

Mit den LIONS aus Schwaz

Laut HORIZONT3000 (H3) bin ich nun beim Koffer packen hier in Entasekera und stehe kurz vor der Rückkehr in die Heimat. Das mit Koffer packen stimmt, und auch, dass mein Vertrag mit HORIZONT3000 mit Jahresende zu Ende geht. Doch ans Abbrechen der Zelte denke ich noch lange nicht. Ich komme auf Heimaturlaub über Weihnachten und zum Abschlussgespräch nach Wien, und werde im neuen Jahr in alter Frische wieder hierher zurückkehren.

Ich habe das Maximum bei H3 ausgenutzt. Aus den ursprünglichen zwei Jahren sind es acht geworden. Vieles hat sich getan in dieser Zeit. Es waren gute Jahre, wenn sie auch nicht immer leicht waren. Doch im Nachhinein sieht man vieles durch die „Goldene Brille”, und man erinnert sich vor allem an das Schöne und Erreichte.
Mit einem guten, starken Team, einer Bevölkerung, die in allen schwierigen Zeiten mit H3 und der Diözese Ngong hinter mir gestanden ist, und mit der Treue und Verbundenheit von euch, meiner „Sterntaler-Familie”, haben wir viele Hürden genommen.
Wenn ein Abschnitt zu Ende geht, ist es die Dankbarkeit, die das Herz bewegt. Ich möchte H3 danken, dass sie mich so lange „ausgehalten” und mich/ uns nicht zu sehr reglementiert haben, auch wenn sie es gerne getan hätten. Da leider viele Dinge an „eckigen Tischen” abgehandelt und die Gegebenheiten vor Ort nicht berücksichtigt werden, laufen viele Projekte schief und Menschen bleiben auf der Strecke. Und eben das konnte im Falle Entasekera verhindert werden, weil es Menschen gibt, die das Ganze sehen und daran glauben, dass man auch aus Steinen im Weg etwas Gutes bauen kann.
Danke allen jenen bei H3, die an mich/ uns geglaubt und mir meinen Vertrag immer wieder verlängert haben. Danke der Aktion Bruder und Schwester in Not Innsbruck (BSI) und dem Land Tirol für die treue Unterstützung bei den Altlasten des Ausbauprojektes. Danke dem Ludwig Mülleder für die Erneuerung der Photo-Voltaik Anlage und der guten fachmännischen Betreuung bei der Instandhaltung der Gebäude. Danke auch dem Heini Staudinger von GEA für die tatkräftige Unterstützung in vielen Bereichen. Ohne euch wäre das Ausbauprojekt zum Scheitern verurteilt gewesen.
Doch nun haben wir es fast geschafft. Es fehlen noch die Einrichtung des Operations- und Röntgentraktes und die Erneuerung der Quellfassung. Das Quellgebiet liegt etwa 300 Meter oberhalb des Zentrums, am Rande des Urwaldes. Die Wasserfassung und das Quellenhaus müssten erneuert werden. Da jedoch das Areal geologisch sehr sensibel ist, haben wir uns noch nicht dran getraut. Jeder falsche Spatenstich könnte ein Verschwinden der Quelle bedeuten. Kommt Zeit, kommt Rat!
Und nicht zuletzt auch ein großes Danke an die MIVA, BSI und Ing. Lässer für das neue Auto, das mir eine unersätzliche Stütze ist in all meinen vielfältigen Einsatzbereichen.
Doch unser größter Hoffnungsträger ist die Aktion Sterntaler. Mit Hilfe der STERNTALER haben wir über die Jahre nicht nur unsere Infrastruktur instand gehalten, den Mitarbeitern ordentliche Löhne bezahlen können, die Apotheke immer wieder aufgefüllt, die Autos repariert und in Schuss gehalten, die Laboreinrichtung verbessert, den Menschen in Loita eine gute medizinische Versorgung geboten, sondern auch die Mobile Clinics, die Frauen-Seminare und das Ausbildungsprogram für Gesundheitsvorsorge und diverse medizinische Themen abhalten können, und an vielen Programmen des Gesundheitsministeriums erfolgreich teilgenommen.

Auch ein „Sponsorship Program” wurde 2008 gestartet, um jungen Menschen aus Loita eine fundierte Ausbildung in allen Sektoren der Gesundheitsberufe zu bieten, um in der Zukunft genug lokale Mitarbeiter aus der Umgebung in Loita zu haben. Sechs unserer Mitarbeiter haben ihre Ausbildung bereits abgeschlossen und sind eine wertvolle Bereicherung unseres Teams.
Unser Ansatz ist ein ganzheitlicher und umfasst alle Bereiche des Lebens der Menschen. Viele Themen, wie z.B. FGM (die Genitalverstümmelung der Frauen) kann man nur mit viel Einfühlung und Fingerspitzengefühl in Angriff nehmen. Grundsätzlich sind die Frauen eher bereit, Kurse zu besuchen und das Gelernte auch umzusetzen. Es war und ist unsere Hoffnung, über die Frauen indirekt auch die Männer zu erreichen. Und wie die Erfahrung zeigt, ist uns dies in vielen Bereichen bereits gelungen.
Im September habe ich meinen Sechziger gefeiert und meine erste öffentliche Ehrung durch die Überreichung des Silberlöwen genossen. Beide Feste haben mich mit tiefer Freude und Dankbarkeit erfüllt. Ein ganz großes Vergelt‘s Gott allen, die mitgefeiert und gespendet haben, und beide Feste zu einem unvergesslichen Ereignis gemacht haben. Und so möchte ich mit viel Mut und Gottvertrauen in die Zukunft blicken, getreu meinem Leitspruch, frei nach Rilke:

„Ich lebe mein Leben
in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten
nicht vollbringen,
aber beginnen will ich ihn”.

Euch allen, die ihr mir und uns über all die Jahre treue Begleiter ward, möchte ich aus tiefstem Herzen danken. Jedes Lebenszeichen, jede Unterstützung, jeder Brief oder e-mail, jedes Gebet sind positive Energien, aus denen ich Kraft schöpfe für meine Aufgabe. Möge euch, gerade jetzt zum Fest der Liebe und im neuen Jahr, Gottes Segen begleiten.
Frohe Weihnachten und Glück, Segen, Gesundheit und Freude für 2013 wünscht euch von Herzen,
im Gebet verbunden

eure Daktari Maria mit Team

Die Zillertaler Zeitung möchte mit Hilfe aller Leserinnen und Leser und vielen anderen guten Geistern wie Firmen, Vereinen, Gemeinden und Institutionen mit der Aktion „Sterntaler“ Frau Dr. Maria Schiestl bei ihren Vorhaben unterstützen.
Machen Sie mit: 1 Euro = 1 Sterntaler, Spendenkonto Zillertaler Sterntaler, Raiffeisenbank Hippach IBAN AT26 3624 1000 0005 3876, BIC RZTIAT22241